27.06.2019

Innovationsprojekt CITIS

In dem letzten halben Jahr hat sich die Kässbohrer Geländefahrzeug AG zusammen mit anderen Unternehmen aus der Region mit dem Thema Einsatz von AR/VR Brillen in der Produktion und Montage beschäftigt

Die Projektgruppe mit dem Titel CITIS wurde zum Teil von der InnoSüd begleitet, einem Verbund der örtlichen Hochschulen. Auch die Hochschule Neu-Ulm war an der Leitung beteiligt. Ziel war die Fragestellung, wie man einem Mitarbeiter auch komplexe und komplizierte Informationen darstellen kann, sodass er seine Arbeit effektiv und zeitsparend erledigen kann. Ganz nach dem Motto: Die richtige Information an der richtigen Stelle. 

Die Spezialisten aus den verschiedenen Bereichen (u.a. Entwickler, Unternehmensberater und Logistik-Experten) haben mit Hilfe des Design Thinking die Problemstellung zunächst aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, um dann eine kreative Lösung zu finden. Für die Testing Phase wählte man die Produktion von Kässbohrer aus, denn dort gibt es ein paar besonders knifflige Arbeitsschritte, wie etwa die Montage der verschiedenen Hydraulikschläuche. Anschließend wurde das Feedback der Monteure eingeholt, ausgewertet und umgesetzt. Das Ergebnis dieses ersten Projektzyklus ist ein Prototyp einer Mixed Reality Brille. Die Anwendung basiert auf einem Multi-Device-Ansatz, die Information ist also auch an anderen Geräten wie z.B. einem Tablet abspielbar. 

Seitlich der Brille werden 2D Bilder, farbliche Hinweise und kurze Videos von max. 4sec eingeblendet, die die einzelnen Arbeitsschritte und Handgriffe anschaulich erklären sollen. Des Weiteren ist eine Sprachsteuerung integriert, um zwischen den einzelnen Szenen hin- und her zu springen und dank des robusten Gehäuses ist die Brille in den meisten Umgebungen einsetzbar. Momentan sind zwei Skill-Level für den Prototypen verfügbar: Für einen Anfänger wird jeder einzelne Schritt eingeblendet und genau erklärt. Für erfahrene Mitarbeiter werden dann beispielsweise nur noch neuere Änderungen angezeigt. Dennoch hat der Prototyp noch nicht alle Eigenschaften und Funktionen des Use Cases. Zum Beispiel sollen noch Meldungen zu Fehlfunktionen oder zu fehlendem Werkzeug angezeigt werden.   Im Weiteren kann nun überlegt werden, ob man einen fertigen Prototypen entwickelt und ihn probeweiser in der Produktion einsetzt. Dafür ist allerdings viel Vorarbeit notwendig, denn es müssen unter anderem 3D Daten über die Produktion selbst, die verschiedenen Teile und Fahrzeuge erstellt und in das System eingepflegt werden. Aber es sind sich alle sicher: Die Brillen haben auf jeden Fall eine Zukunft.  Mehr zu dem Projekt hier.